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LOST in Bremen

 

Da sind wir wieder. Zeit für ein Statement Aber diesmal müsst Ihr zwischen den Zeilen lesen, es geht wieder in den Kaninchenbau meines Hypothalamus und ich verarbeite etwas. Wenn Du glaubst, Dich wiederzuerkennen, könnte das schon sein, aber ich dehne und strecke die Wirklichkeit wie ich es brauche, nicht vergessen : das hier ist rein subjektiv, aber so oder so ähnlich könnte es gewesen sein...

Ich bin in Bremen, besuche die Airbus Werke im Rahmen einer Incentive-Reise. Business as usual.  As usual ? Von wegen ! Ich war schon auf wer weiß wie vielen Incentive-Reisen. Ich kann auch Hotels nicht mehr ausstehen, egal wie viele Sterne sie haben. Ich liebe gutes Essen und intensive Gespräche, aber auf solchen Events geht es immer um Selbstdarstellung, und Alkohol spielt eine dominante Rolle, für den Einen mehr, den Anderen weniger. Da ich selten etwas trinke und für ein wirklich gehaltvolles Gespräch immer einen Zweiertisch brauche, bringt mir das in der Regel keinen qualitativen Pluspunkt und meinem Gegenüber sicher auch nicht. Vernetzung ist wichtig, aber auf solchen Veranstaltungen gilt "Ohren auf, Mund geschlossen", das habe ich als Direktionsbeauftragter in Ostwestfalens Bad Kandahar gelernt und verinnerlicht, schließlich will ich ja auch nächstes Jahr wieder vorne sein, Incentive hin oder her. 

Natürlich treffe ich die üblichen Verdächtigen, man kennt sich, wenn man Vertrieb macht. Da gibt es die, die man immer wieder trifft. Und die, die letztes Jahr endlich mal Glück hatten und einen freudig für ein paar Tage begleiten, ansonsten und im übrigen vermutlich aber nicht wieder gesehen werden. Heute sind es jedoch zwei völlig verschiedene Gruppen, die aus Kostengründen und im Rahmen der cost-income-Betrachtung der corporate identity Debatte die gleiche Art höchst individueller Wertschätzung des ausschließlichen Premium-Produktgebers teilen müssen und eine ebenso inhomogene Truppe bilden wie zehn schmutzige Tennissocken im gemeinsamen Waschgang mit der gleichen Anzahl einmal getragener Smokinghemden.  Oops...ich muss aufpassen.  Vorurteile. Da sind wir nun. Man kennt sich nicht. Nordstaaten und Südstaaten. Burger King und McDonalds, Dortmund und Schalke. Nun vorübergehend auf dem gleichen Seelenverkäufer von Tunis nach Lampedusa, nur dass unserer in Bremen anlandet. Alle pflegen lang tradierte Vorurteile, ich auch. Das könnte spannend werden. Ich hasse nichts mehr, als wenn ich mich selbst dabei erwische, jemanden vorab in eine Schublade zu packen, ohne ihn zu kennen. Und jetzt die umgeschulten BoFrost-Fahrer, die überqualifizierten Autoscooterpolierer, die, die das ganz locker nehmen, was ich jahrelang gelernt habe...Oh, oh….jepp...ich tue es schon wieder. Ich habe Vorurteile. Also beschließe ich, daran zu arbeiten, ich bin ja gebildet und nicht aus Beton. Nur Beton reflektiert nicht.

Gemeinsam besuchen unsere zwei zusammengewürfelten Lager, unser leicht verkorktes, dekantiert ausgezeichnetes Vertriebs-Cuvee,  das Airbus Werk in Bremen. Im Bus sitzen sie vorne. Unsere bekannte Truppe hinten. Im Restaurant sitzen sie links, wir rechts. Auf dem Werksgelände geht es genau so weiter. Und nun gibt es tatsächlich zwei Tourguides, die die Gruppe unter sich aufteilen wollen, und es ist klar, wie das geschehen wird. Ich wittere meine Chance, ausgetretene Pfade zu verlassen. Meine Gelegenheit, die anthroposophischen Schwingen des Humanisten auszubreiten und für einen glücklichen, vorher festgelegten und überschaubaren Zeitraum von zwei banalen Stunden, die starren Lager zu verlassen. Gelegenheit, es besser zu machen, als die, die sich zuletzt zu mir nur oberflächlich hingezogen fühlten und etwas in mir zu sehen glaubten, was so nicht da war, und dann schreiend wegliefen, womit sie mir diese beträchtlichen neuen Beulen in den Deckel gedengelt haben. Ich bin besser als die. Ich muss, ich WERDE an meinen Vorurteilen arbeiten. Also mache ich zwei Schritte nach Nordosten, weg von meinen bekannten Kollegen, und stehe im Lager der „Anderen“. Heute dann eben etwas 4-8-15-16-23-42, Hanseatic Style. Wer sich hier an die TV-Serie LOST erinnert fühlt, liegt gar nicht so falsch.  Meine Truppe sieht mich fragend an, meine neuen Freunde sind ebenso ratlos. Aber zu spät. Los geht’s. Hallo! Ich bin jetzt einer von Euch.

 

Ich stelle fest, dass unsere attraktive, unperfekt lässig blondierte, Incentive-Leiterin, sie heißt Iris oder Ines, auch in meiner Gruppe ist und speichere sie instinktiv als Shannon, was sich noch als sehr passend herausstellen wird. Dazu acht von den Anderen. Und ich. Nach einer kurzen Einführung betreten wir das Gelände, der Tourguide marschiert vorne weg, Shannon und ich am Schluss, scharf beäugt von der ebenfalls sehr netten Securitylady, die allerdings verblüffende Ähnlichkeit mit Spike, dem Hund aus Tom&Jerry, hat, nur weniger Zähne und 80 Kilo schwerer, ganz hinten. Dazwischen die Anderen. Ich beschließe, ihnen ebenfalls Namen zu geben, die Serie LOST bietet sich an. Vermutlich bin ich Jack? Jedes Szenario braucht einen Helden und die Fehlentscheidungen Jacks haben ihn von Staffel zu Staffel getragen wie mich die meinen, aber das ist eine andere Geschichte. Auftritt Dr.Arzt. Er steht immer vorne in der Mitte. Die Ringe unter seinen Augen zeugen von einem Lebenswandel jenseits jedes ärztlich angeratenen Biorhythmus und wandern aufgeregt hin und her, fixieren aber niemanden. Blickkontakt schafft er nicht. Er scheint nicht richtig hinzuhören, seine Gedanken kreisen um differente soziologische Gegebenheiten, wie es aussieht, seine hektische Aufmerksamkeit dient einzig dazu, Kalauer und Sprüche abzusondern, er wartet permanent auf seinen provozierten Einsatz. Aber er hat noch eine andere Priorität: Wir haben das Gelände kaum betreten, da drückt es aus ihm raus :“Darf man hier rauchen?“ , während er sich bereits eine anzündet. Er zieht genüsslich, ohne eine Antwort abzuwarten. Wie wir wissen, geht auch Dr.Arzt in der Doppelfolge "Exodus" in Rauch auf, na das passt ja.

 

Unser Tourguide läuft vorneweg. Nach fünf Minuten Fußmarsch erreichen wir die erste Halle, hier werden die kleineren Leitwerke gebaut, verstehe ich. Ich habe für mich bereits drei der acht Protagonisten abgehakt. Die drei, eine Geliebte von Michael Cors und zwei Funktionsjacken-Männer, sagen nix, tun nix, die wollen nicht mal spielen. Sie haben keine Meinung, keine Rolle, sie laufen nur mit. Uninteressant für mich. Aber Dr.Arzt, meine Nummer 1, hat noch vier sehr interessante Kollegen. Die Nummer 2 ist Hurley, dessen körperliche Konstitution keinen anderen Nickname zulässt, sorry. Seine Haare vom Typ "intensive hop & malt" sind unvorteilhaft kurz rasiert, und am Hinterkopf ist wohl jemand mit dem Rasierer abgerutscht, ritsch. Schade auch, aber zumindest sieht er es selbst nicht, genauso wie seinen durch über- und unterlappen wegdiffundierten Hosengürtel. Sein intensiv besetztes persönliches Prio-Thema ist schnell klar, denn Airbus legt Wert darauf, dass keine Betrunkenen Touries auf das Gelände kommen, deshalb gab es bislang kein Bier, auch nicht im Bus. „Wie lange dauert das denn insgesamt?“ und seine Fußstellung zeigt Richtung Ausgang. „Ich könnte nämlich was zu trinken vertragen!“ Zustimmendes Grunzen der ganzen Gruppe. „Hier ist ein Aschenbecher, ich rauch erst einmal eine!“ tönt Dr.Arzt und beginnt, mit zusammengekniffenen Augenschlitzen und hörbar unterschrittenen atmosphärischen 1013 mbar, den Tabakstengel in maximal 2,3 Zügen zum Verglühen anzuregen und so die schier endlose Zeit zu nutzen, die eben zwölf Personen benötigen, um eine offene Tür zu durchschreiten. Er muss diese zweite Zigarette sehr nötig haben, denke ich.  Hurley versucht es ihm gleich zu tun, verheddert sich aber bei der Fummelei nach der Packung und kapituliert schließlich angesichts des Zeitdrucks.

Als alle durch sind, stehen wir in einer riesigen, aber menschenleeren Halle, denn scheinbar ist Schichtwechsel. Shannon neben mir nimmt dann doch die riesige Sonnenbrille ab, blickt auf die gewaltigen Flugzeugbauteile und raunt mir ein ehrfürchtiges „crazy…..“ zu. Der Tourguide ermahnt uns nochmal zur Beachtung der drei entscheidenden Regeln: nichts anzufassen, keine Mitarbeiter anzusprechen und keine Fotos zu machen. In meiner Nummer 3, einem leicht rundlichen Mann Ende dreißig mit dunklem Teint, meine ich einen südländischen, vielleicht arabischen, Hintergrund zu erkennen und speichere ihn mir als Sayid. Er trägt einen cremefarbenen Cardigan, der etwas spannt, lehnt sich bemüht lässig an einen Werkstattwagen (Regelverstoss Nr.1) und beginnt auf den einzigen sichtbaren Mitarbeiter einzureden (Regelverstoss Nr.2), was ihm einen scharfen Zischton von Spike einbringt. Als wir ein maßstabsgetreues Modell einer Tragfläche erreichen, beginnt unser Tourguide, uns mit den essential facts über flaps, slats, spoiler und allem was man so braucht, zu versorgen. Er wird richtig fachlich accurate und hat fun daran uns zu zeigen, welches know how er hat. Natürlich waren alle schon bei „Willkommen bei Airbus“ mental ausgestiegen, aber das ist egal. Hier ist die Gelegenheit für John Locke, meine Nummer 4.  Wie sein TV-Vorbild mit reichlich wenig Haupthaar ausgestattet, vermutlich diszipliniert erarbeiteter drahtiger Figur und offenbar auch mit Problemen wegen seines Alters versehen; oder seinem Hormonausstoß; oder beidem. Ständig bemüht, eine der anwesenden Damen (außer der Securitylady Spike) zu beeindrucken. Warum also nicht mit schlauen Fragen. Smart ist the new sexy. Akribisch angestrengt überlegt er sich einen schlauen Satz. Als er sich endlich überwindet etwas zu sagen, plärrt Dr.Arzt gerade wieder irgendwas Anzügliches in die Runde, eine zwingend notwendige provozierte Reaktion auf den Begriff „Triebwerk“, die Gruppe grunzt zustimmend, auch Hurley verlässt die mühsam erarbeitete belastungsreduzierende halbsitzende Position auf einem Absperrpoller, lacht und setzt sich in Bewegung, und so geht Lockes so eigentlich wohl überlegter Beitrag sang- und klanglos unter. Betreten zieht er den Schwanz ein und trollt hinterher.

 

Wir durchqueren die Halle und stehen schließlich an ihrem anderen Ende vor einer weiteren zur Bearbeitung aufgebockten Landeklappe, die bereits lackiert ist. Während der Tourguide erklärt, dass hier jedes Mal sechzig Liter Farbe zum Einsatz kommen, was Shannon mit einem erstaunten „crazy…!“ kommentiert, hat sich Hurley bereits wieder laut stöhnend auf irgendetwas gesetzt, dass ich unter ihm nun aber nicht mehr identifizieren kann. Ich habe ohnehin viel mehr Spaß an der Beobachtung von Dr.Arzt, der an einem der Rolltore steht und feststellen muss, dass zwischen ihm und dem nächsten Außenaschenbecher nur eine kleine zerkratzte Plexiglasscheibe steht, die ihn für ihn aber unerreichbar macht. Er weist uns dankenswerterweise alle darauf hin und sieht dabei aus wie das "vorher" Modell einer Nicorette-Werbung. Unser Tourguide hat mittlerweile seinen Einsatz englischer Vokabeln auf annährend 73% linguistischen Sättingungsgrades erhöht, es geht um coverings, contracts, colourshemes, Airlinesupport und customer care. Nummer 5, den ich Sawyer nenne, tut hier das, was die ganze Zeit über schon gut funktioniert: er versucht sich möglichst attraktiv in Szene zu setzen. Er ist ungefähr fünfzig Jahre alt, mit gepflegter grauer, dichter Mähne und Vollbart, sieht aus wie ein gealtertes Modell eines 2019er Hipsters, sehr modisch angezogen, auffällig ergänzt durch eine markante Brille, vermutlich direkter Schüler von Bruce Darnell und Baldessarini. Seine Interpretation von „cooler Typ vor Landeklappe“ wäre eines Peter Lindberghs würdig, steht aber auch in direkter Linie zum sich thematisch aufdrängenden Charles Lindbergh, seine Farbkomposition hat die Qualität eines Werkes von Guillermo Del Torro. Ich muss schlagartig grinsen, als ich mich daran erinnere, dass „Germanys Next Top Model“ letztes Mal im fast ungenutzten Flughafen Kassel-Calden stattfand. Wie passend wäre das für ihn gewesen; einmal Duckface, bitte! Ich strecke meine Hand aus, um die Beschaffenheit der Landeklappenoberflächenstruktur meinem taktilen Erfahrungsschatz hinzuzufügen, doch Spike pfeift mich mit einem „Na!“ zurück, was Shannon dazu verleitet, sich zu mir herüber zu beugen und mir ein aufmunterndes „crazy….“ zuzuflüstern.

 

Wir durchschreiten die zweite Halle, diesmal gibt es die Montage von beeindruckenden Passagierflugzeugflügeln zu sehen, mittlerweile auch mit beschäftigtem, aber entweder übersättigtem oder unmotiviertem Personal. Aus einem Lautsprecher tönt 60er Jahre Musik, während mir an einem Werkzeugwagen der Aufkleber „endlich mal normale Leute hier“ auffällt. Ich zeige ihn Shannon und versuche, ihr so ein erneutes „crazy“ zu entlocken, aber mein plumper Versuch scheitert kläglich. Wir erreichen eine Stelle, an der man besonders gut die Montage beobachten kann, vier völlig gleich gekleidete androgyne Menschen schrauben extrem unaufgeregt auf Augenhöhe an etwas flügeligem herum. Okay. Aber viel spannender ist die B-Story: Dr.Arzt scharrt wie ein Hund an der Ausgangstür, er leidet furchtbar. Der Zeitpunkt seit seiner letzten Zigarette fällt bei ihm sicher unter die Definition von „habe mit dem Rauchen aufgehört“. Neben ihm lehnt lässig, einen Fuß mit der Sohle an die Wand gedrückt, Sawyer, und versucht seine Attitude dem Format "Editorial" anzupassen, nur für den Fall, dass doch jemand Fotos macht. Hurley hat eine erneute unbequeme Sitzposition gefunden, sein Kopf ist allmählich rot angelaufen, er hat nichts mehr beizutragen. Sayid hat die Augen weit aufgerissen und versucht angestrengt, aber vergeblich, die Aufmerksamkeit eines Airbus-Mitarbeiters zu erwecken, der mit ihm sprechen könnte, während Shannon freundlich aber vergeblich bemüht ist, Abstand zwischen sich und John Locke zu bringen, der sich neue, wichtige Bemerkungen zum Thema „Flugzeuge und Flugverkehr im technischen Wandel der Gesellschaft unserer Neuzeit“ ausgedacht hat.

 

Die Gruppe verlässt schließlich unter zufriedenem Grunzen auch diese Halle, marschiert über das Gelände und inspiziert, respektvoll Interesse heuchelnd, eine weite offene Asphaltfläche, auf der, laut unseres sichtbar stolzen Tourguides, der riesige Airbus-Transporter „Beluga“ stünde, wenn er denn da wäre. Dann würde sich das gewaltige Tor da drüben zur Seite schieben, wenn er hier wäre. Dann wäre das hier auch Teil des Flughafengeländes, wenn es denn so wäre. Und wir könnten nur unter erheblichen Sicherheitsvorschriften viel mehr sehen, als jetzt, wenn er denn da wäre.  Was er aber nicht ist. Dies könnte auch ein Lidl-Parkplatz für Leute mit Auto ohne Rückwärtsgang sein, wüssten wir es nicht besser. Die Macht der Vorstellungskraft kommt gerade an eine Grenze. Wir stehen gemeinsam einsam auf einem unbefahrenen Riesenparkplatz. Dr.Arzt hat bereits mindestens vier Zigaretten durchgezogen und fünf Kalauer gerissen, allesamt entweder sexistisch, antifeministisch oder frauenfeindlich. Irgendwo sitzt keuchend Hurley und lacht gequält mit seinem Kumpel um die Wette, stöhnt irgendwas von "kühles Blondes" und „dauert wohl doch länger“, während Sayid aufgehört hat, den Bauch einzuziehen und in seinem beigen Cardigan irgendetwas familiär väterliches ausstrahlt. Er kommt optisch ohnehin nicht gegen Sawyer an, der mal lässig an einer Absperrung lehnt, mal seine Haare gekonnt in Fallrichtung wirft und dann wieder, wie zufällig, nachdenklich an seinem Brillengestellbügel, vermutlich Prada, kaut. John Locke textet für alle hörbar den Tourguide zu, während Shannon dagegen, wieder mit Sonnenbrille, „denn die ist mit meiner Stärke und die brauch ich!“, die Beschreibung des Tourguides zu verinnerlichen scheint, offenbar den gewaltigen Beluga-Transporter vor Augen hat und ein bedächtiges „crazy..“ über die Rollfläche raunt.

 

Wir entern die letzte Halle, alles läuft wie in den beiden Hallen davor. Der Tourguide speaks zu onehundred percent english, Hurley hat Durst, keucht und sitzt irgendwo, Dr.Arzt stirbt gleich an biologisch attestiertem Nikotinmangel, Sawyer ist in perfect Position für den Million-Dollar-Shot, Sayid hat niemanden zum Sprechen, Locke umkreist Shannon, wie ein Hammerhai, dessen Hammer schon lange keinen Nagel mehr eingeschlagen hat. Ich beobachte nur und bade in meinen Vorurteilen, unfähig aus ihnen auszubrechen, reflektiere gerade noch, dass ich genau ins Sabi-Wabi-Prinzip falle. Aber ich war stets bemüht...Und uns alle hält Spike in Schach.

Als wir auch diese letzte Halle verlassen und in Richtung Ausgang marschieren, kommt uns ein voll besetzter Touristenbus entgegen. Hinter der Frontscheibe steht ein weiterer Tourguide und winkt freundlich. Der Gruß gilt Spike. „Das ist der Bus für die Tour zu ARIANE. Das ist die , äh, spannendere Tour.“ , sagt sie und lächelt mich verlegen an. Eine spannendere Tour als die hier? Crazy….