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Da steckste nicht drin - oder doch ?

An Tagen wie diesen ist es wieder Zeit für das Sourcountry Survival Chapter (SSC). Sei gegrüßt, Zugereister! Es ist wundervoll hier und es gibt viel zu sehen!

Nicht immer erkennt man die Innovationskraft der geheimnsivollen Sauerländer auf den ersten Blick, manchmal muss man tiefer einsteigen, um die enorme Klasse und tiefschürfende Eleganz der einheimischen Innovationsträger und ihrer oft radikal innovativ-puristischen Lösungsansätze vollends zu erfassen. Dabei möchte ich gern helfen.

Wie bereits in meinen früheren Publikationen zu Woll-Motor, Hufträgerkonsum oder auch Fleischwurstderivat dargestellt (siehe Unterblog „SSC“), tüftelt der Sauerländer gern im Verborgenen. So kam es dann in logischer Konsequenz unlängst dazu, dass der durchaus nicht abgeneigte Drittbeobachter auch die angestrengt personifizierten Mühen der Sauerländer zur Rettung des Deutschen Diesels größtenteils gar nicht mitbekommen hat, obwohl doch die negativen Dieselthemen in den Mainstream-Medien omnipräsent sind und dem unbeobachtet geglaubten Erfindergeistern während der Testphase sprichwörtlich die angestrengten Adern an die Oberseite der genitalen Epidermis traten.

Die engere Sauerländer Biosphäre, die landschaftlich überaus reizvolle Enklave aus herausfordernd ebenen Hügeln und sanft abgeflachten Steilhängen, jene gezielt indifferent über das größtenteils unbewohnte und meist dichtbesiedelte Flachhügelbergland wie willkürlich abgeworfene Ansammlung an Wandersteigen und SGV-Hütten, wird auch mittelfristig noch nicht von e-Scootern dominiert werden, solange den "urban-area-avoiding people", wie jüngste wissenschaftliche Publikationen aus dem Siegerland, nicht unumstritten, die Sauerländer nun offiziell titulieren, der Transport von mehr als vierundzwanzig Drittelliterflaschen Obergärigem auf dem Zwischenachsen-Verbindungssteg damit nicht möglich ist und dieses Verkehrsmittel wenigstens für die Überbrückung zweier aufeinanderfallender Kerntermine wie "Fahne hissen" und "Vogel schießen" ungeeignet ist.

 

Auch Otto- und Wankelmotor, seit jeher nicht nur benzinbetrieben, sondern vor allem auch hoch drehend, widerstreben dem ureigenen sauerländer Naturell, welches eher niedertourig und unaufgeregt durch die Zeit „zwischen den Feiertagen“ stapft, wie der originäre Sauerländer hier die für ihn immer wieder belastende Leerlaufphase zwischen Aschermittwoch und Altweiber nennt, die er sich selbst sehr geschickt durch unterjährig und geographisch aufeinander folgend verteilte, schießsportsimulierende Dauertrinkveranstaltungen zum Erhalt eines undefinierten Brauchtums unterbricht.

Und genau hier fand eine der tragendsten Innovationen ihren Ursprung. Während ganz Deutschland dauerhaft die dramatische Dieselkrise diskutierte, war man hier schon längst in der Umsetzung eines innovativen Rettungsplans. Schon vor einigen Jahren konnte man, sofern man einigermaßen aufmerksam die reguliert dunkelbetannten Landstraßen befuhr, gelegentlich Männer jeden Alters dabei beobachten, wie sie auf der straßenabgewandten Seite eines Landtransferrouten-Randparkplatzes oder einer Überlandstreifen-Parkbucht nicht etwa in den Straßengraben oder an die nächste Zwirbelkiefer urinierten, sondern ihr Primärgemächt mehr oder weniger elegant gegen und, handelte es sich um die mutigeren Exemplare ihrer Gattung, IN die intimste Öffnung ihres Wagens pressten.

Dass sie dabei aus hygienischen Gründen unbeobachtet bleiben wollten, scheint eine deutlich plausiblere Erklärung als die von einer wissenschaftlichen Minderheit getragene Idee, der Sauerländer Publik-Urinierer wolle seine Genitalien nicht in aller Öffentlichkeit präsentieren; letzterer Ansatz muss nach eigenen empirischen Erhebungen bei diversen lokalen  Vogelschussveranstaltungen wegen des reihum zu beobachtenden radikal offensiven Balzverhaltens der Männchen ad acta gelegt werden, insbesondere da die anvisierten Weibchen dieses Vorgehen offenbar immer häufiger als Mittel zu Kleingarten und Thermomix verstehen und mit Erfolg belegen. Es drängt sich abei der Verdacht auf, auch die digital moderne Idee der Versendung sog. "Dick-Pics" könnte hier ihren Ursprung haben, muss aber aus Gründen der Effizienz unbetrachtet bleiben.

Doch zurück zu den heimlich in Ihren Fahrzeug-Sekundärtank urinierenden Probanden. Abhängig von  Länge, Durchmesser und äußerem dermalen Reibungswiderstand des kurzfristig entsexualisiert eingesetzten Dödels auf der einen und der mittleren gemessenen Entfernung zwischen Nebentank-Einfüllstutzen und Erdkrumenoberkante auf der anderen Seite, machten sie dabei einen durchaus different eleganten oder eben unästhetischen Eindruck.

Nichts destotrotz konnte so seit den späten 2000er Jahren genug wissenschaftliches Material gesammelt werden, damit nun mittlerweile jedes Diesefahrzeug, dessen Hersteller es mit dem Bestehen einer "6 D temp" Abgasnorm bedachte und damit echten Überlebensinstinkt an den Tag legte, professionell mit Harnstoff zweitbetankt werden kann, der nun mittlerweile auch nicht mehr durch Eigenurin der Fahrer beigebracht werden muss, sondern mit syntehtisch hergestellter Flüssigkeit geschieht, die dem eigentlichen Harnstoff aber in nichts nachsteht und in der Einspritzung sogar besser funktioniert, als der ursprüngliche Stoff, obwohl er doch eigentlich in der Historie betrachtet einem männlichen Genital entliehen war und damit klare Vorteile bei der Einspritzung hätte haben sollen. Dies wird ggf. noch zu untersuchen sein.

Ebenfalls erwähnt seien an dieser Stelle die wenigen weiblichen Probandinnen, die jedoch nach wenigen, wegen ungewollter und schmerzhafter Unterdruck-Ansaugeffekte auf den glatten Fahrzeugoberflächen ihr Vorhaben einer emanzipierten Eigenurin-Beigabe entnervt aufgeben mussten.

In Gedenken und zu Ehren der innovativen Sauerländer, die sich nicht nur diverse ungewollte Schnittverletzungen zuzogen, sondern auch während diverser Festivitäten die notwendigen alkoholhaltigen Flüssigkeitsmengen einverleibten, trägt der moderne Harnstoff heute noch die Bezeichnung "AD-Blue" , was für "Absolut Dicht und Blau" steht, eine Grundvoraussetzung für das heldenhafte Vorgehen dieser Männer.

Wir, denen dieser Zusammenhang bisher nicht aufgefallen war, verneigen uns in Ehrfurcht, drehen uns verwundert um und stellen mal wieder fest : "Nee, watt schön hier!"