
Da sind wir wieder. Zeit für ein Statement. Ich vermute mal, dass diejenigen von Euch, die, so wie ich, die überwiegende nutzbare Zeit des sonnenbestrahlten Tages auch in bewohnten Gebieten und umgeben von moderner Zivilisation verbringen, nun auf die eine oder andere Weise wegen der geschmorten Flughundsuppe eines kulinarisch affinen Asiaten ebenfalls in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Dass Tim Mälzer gerade in der Gegend um den Ground Zero herum „Kitchen Impossible“ gedreht hat, war übrigens sicher nur ein Zufall.
Und selbst die flachmannbewehrt in den Badlands der sauerländischen Ödnis ansitzenden einsamen Waidmänner unter Euch oder auch jene unurban analogen Rednecks der entfernteren und zu Recht spärlich besiedelten zivilisatorischen Randgebiete, also dort wo man „WLAN“ noch für einen niederländischen Pudding hält und wo sie nur Chili in Kombination mit Hämorrhoiden als einzig real existierende HOTSPOTs anerkennen, müssen gerade erkennen, dass medial geschürte Outbreak Panik enormen unsäglichen Einfluss auf das lieb gewonnene tägliche Leben haben kann.
Nehmen wir als eindringliches Beispiel das dramatisch gestiegene dringende menschliche Bedürfnis zur Absicherung des dringenden menschlichen Bedürfnisses. Seit Jahren verbraucht der Deutsche Endverdauer recht konstante 46 Rollen Toilettenpapier pro Jahr und spült damit Zeit seines Lebens annähernd 15 Kilogramm feinsten Zellstoffs die Toilette runter. Nicht eben wenig. Nun gut, die kühlen Skandinavier verbrauchen deutlich mehr als wir. Vermutlich bricht das gefrorene Hygienepapier bei Gesäßkontakt dort öfter beim großen Geschäft im unbeheizten Rentiergehege, man weiß es nicht.
Dafür nehmen manche anderen Kulturen ressourcenschonend zum Essen nur die rechte Hand. Aber für die Schonung der Linken haben sie schließlich auch Gründe. Beziehungsweise nur einen, aber der reicht mir.
Ach ja, und John Spartan, der „Demolition Man“, hat sich letztendlich auch calmiert und benutzt jetzt ebenfalls die drei Muscheln...Ich schweife ab...
Zurück zum Thema: Wenn nun aber im zivilisiert vernetzten Spätgermanien, mit Quinoa im zotteligen Kijimea-Darm, Netflix-Abo auf dem highdefinition Toilettentablet und Giulia Enders als belustigender Bettlektüre, das geschätzte Dreilagige zur Neige geht, und den Deutschen kein anderes Thema umzutreiben scheint als die quälende Frage, womit er denn demnächst mittelfristig seine recht rosige Rosette rubbeln, seinen zierlich zwischenbackigen Ringmuskel reinigen oder seinen abgefahren faltigen After entfäkalisieren soll, dann kann es dafür nur zwei mögliche Gründe geben:
Entweder sind die deutschen Hintern zuletzt in der spandexdehnend und slimfit-negierend expandierten sichtbaren adipösen Wölbung deutlich größer geworden und stellen nun eine quadratmetermäßig exponentiell erhöht zu bewältigende Fläche vor den überforderten ungeübten Nutzer. Dann könnte allerdings ein ins Regelmäßige umschwenkender beherzter Griff zu Kärchers PS30 Flächenreinigungssystem bereits helfen (dies nur als Anregung).
Oder aber, und das scheint mir die logischere Herleitung zu sein, es gibt einfach momentan effektiv mehr Ärsche. Dafür spricht neben der Thüringen-Wahl, den zuletzt bundesweit mehrfach aus Krankenhäusern gestohlenen Desinfektionsmitteln und den tumultartigen Szenen in deutschen Drogeriemärkten auch das Phänomen der Hamsterkäufe, welches sich mir nicht so recht erschließen will.
Fest steht, dass man schon ein echter Arsch sein und nicht nur einen solchen haben muss, wenn man ernsthaft in Betracht zieht, den gemeinen Haus- und Feldhamster als brauchbare hygienisch akzeptable Alternative ins Feld zu führen. Nun mag es ja sein, dass es um einen rein biologischen Vorgang geht, und ja, natürlich ist so ein Hamster auch waschbar, trocknet schnell und hinterlässt einen deutlich kleineren CO2-Abdruck als langfristig gefällte kohlendioxidbindende Mischwaldgehölze.
Auch dass das gepflegte weich-schmusige Hamsterfell am menschlichen Zivilisations-Hintern eine ebenso großartig tiefgreifende emotionale Empfindung auszulösen vermag wie eine rektale Warmdusche japanischer Musiktoiletten mit Bällchen-Gebläse oder ein intensiv beheizter PVC-Sitz aus US-amerikanischer Produktion, sollen unbestritten, aber an dieser Stelle auch mit dem überfälligen Warnhinweis vor den blutig nüsseknackenden Zähnchen des missgestimmten Nagers versehen, sein.
Wie gesagt, das rustikal fäkale Alternativ-Konzept der überhand nehmenden Hamsterkäufe will mir nicht einleuchten. Es muss aber wirklich ein kapitaler Arsch gewesen sein, dem so etwas eingefallen ist. Vielleicht einer von den Privatsenderformaten, die ja unablässig darüber berichten, dass Supermärkte leer geräumt werden, was die Menschen dazu bringt, lieber schnell noch etwas einzukaufen bevor es nichts mehr gibt. Und schon hat der ertragsorientierte Sender wieder was zu berichten, nämlich von einem weiteren Supermarkt mit leeren Regalen. Was für ein perfides Konzept.
Nun ja. Bitte erinnert Euch in diesen schwierigen Zeiten an Solidarität, Anstand und Würde. Oder tut es wenigstens für die Hamster. Und demnächst zeige ich Euch, wie man in der Vorratskammer zusätzlichen Stauraum für mehr Nudeln schafft, indem man die Spaghetti in die Makkaroni steckt.
Kommt alle gesund durch die nächste Zeit!