
Da sind wir wieder. Zeit für ein Statement. Denn siehe, Gewaltiges fand dereinst statt, am 31. Oktober des Jahres 2021, als der Teufel sich anschickte, die Menschheit endgültig zu unterjochen. Denn siehe, nachdem er alle populistischen Despoten das hochglanztaugliche Haßzwitschern lehrte, alle Orks von den unbeachteten Schmuddelbiertheken der Welt in den sozialen Medien fröhlich Astra-trunkenen Stumpfsinn verbreitend vereinte und die mentale Aufnahmefähigkeit der gerade heranwachsenden Generation Dank TikTok, Snapchat und Instagram bereits erfolgreich auf lediglich in Sekunden zu bemessende Informationspartikel beschränkt hat, hat der alte ziegenbockbefusste Fuchs doch tatsächlich ein weiteres goldenes Kalb auf den, für Diabetiker übrigens nicht zwingend schädlicheren, über alles trohnenden Zuckerberg gescheucht.
Nicht, wie wir alle seit "Terminator : Genisys" dachten, 2017 geht Skynet an den Start und vernetzt alle Systeme (Puh, nochmal Glück gehabt?) oder gar erst 2029. Sondern bereits im Oktober 2021. The end is near. Meta also. Die nächste Ebene.
Ob nun tatsächlich die Maschinen die Herrschaft übernehmen, wird sich zeigen. Vermutlich wird aber auch in nächster Zukunft kein, die dialektfreie Aussprache erfolgreich verschmähender, Exilösterreicher durch die Zeit reisen, um die Menschheit zu retten (oder zu vernichten, je nachdem mit welchem Teil der Terminator-Reihe man anfäng). Zeit ist relativ, das wissen wir, aber auch wenn man grundsätzlich für die Akutverpflegung eines Austriers mit Kaiserschmarrn und Sachertorte einen Zuckerberg sehr gut brauchen könnte, ist es nicht logisch, hierin eine dialektiksch zwingende Sinnhaftigkeit zu vermuten, auch wenn Sebastian Kurz derweil mehr Zeit hat.
Andererseits ist das mit der Logik derzeit ebenfalls so eine Sache. Mancher Hersteller nicht ganz klapperfreier Kurzstreckenmobile bekommt offenbar eine bemekenswerte Erektion in seiner Teslaspule, wenn er einen schlecht verarbeiteten Roadster ins Weltall schießt (wo er ja auch irgendwie hingehört, die Symbolik stimmt jedenfalls). Ein ähnlich aufgestellter Anführer eines Heeres unterbezahlter Zweitspurparker schießt sich selbst gar in einer penisförmigen Rakete gleich hinterher. Logisch ist das jedenfalls nicht, ebensowenig wie die Idee, dass derjenige gewonnen haben soll, der als erster den Höhepunkt erreicht hat. Da weichen die Lebensbilder von Milliardären doch weitestgehend von dem Weltbild von uns Nicht-Millardären ab, die wir weiterhin hochmotiviert tagtägich den Boden unter den Füßen unserer Partnerinnen mit bei Neumond mit den Zähnen gepflückten Herbstrosenblättern auslegen.
Zurück zu Meta, Skynet und Arnie, ich schweife eventuell ab. Also warum soll nicht auch ein Killerrboter mit Schmäh und Schlagobers das Ende der Menschheit herbeiführen? Ich unterstelle, dass alle beteiligten wissen, dass nie wirklich ein Oberst von einem Österreicher geschlagen oder geschmäht wurde.
Cyberdyne, oder Facebook, wie es bei uns heißt, startet nun also als Meta und mit seinem eigenen Skynet durch. Alles wird digital vernetzt. Damit man sich in die Augen sehen kann und die Reaktionen des Gegenübers wahrnimmt, während man im virtuellen Raum aufeinander trifft. Wie retro! Wahrhaft teuflisch.
Wenn jeder von uns all die Cookies auf einen Haufen legt, die er oder sie im Laufe der Jahre unüberlegt akzeptiert hat, gibt es ebenfalls einen gewaltigen Zuckerberg zu bestaunen. Einen süffig-süßen Kohlehydrate-Koloß aus gefütterten Algorithmen, bereit, unsere Gegenüber im virtuellen Konferenzraum mit Fakenews und geschönten Avataren einzulullen, einfach nur, weil wir es können. Und ich spreche nicht allein vom olfaktorischen Niemandsland, den Online-Konferenz-Badlands, in denen nur sichtbare Körperteile im Kamerabereich gewaschen werden, und man schon froh sein kann wenn sein oberkörperreduziertes Bildschirmgegenüber nicht die nackten Pobacken auf das schwarze Kunstleder seines Chefsessels flätscht. Haben wir alle schon erlebt, oder? Nicht das ein falscher Eindruck entsteht.Ich frage für einen Freund.
Während sich derzeit noch allgegenwärtige Influenzer durch jede Menge optische Filter hetzen, bevor sie unseren Kindern beibringen, dass man erstens so wie sie aussehen muss, um glücklich zu sein und zweitens nur mit Hilfe ihrer überteuerten Blubberlutsch-Gesichtspampe zu diesem Aussehen gelangt, fällt dieser Schritt zukünftig einfach weg. Wenn wir unsere Avatare per Meta frei gestalten können, werden nicht nur überflüssige Pfunde und Falten an stilisierten Zeichenfiguren verschwinden. Dank Deep Fake Technologien braucht man wirklich nicht viel Phantasie für den nächsten Schritt. Und schwupps, schon ist das neue Trainigsmitglied in der Vorschulballerinaklasse eigentlich der vorbestrafte vierzigjährige Raumpfleger aus Wanne-Eikel auf der Suche nach neuen Freunden. Man muss den Leuten aber auch einfach eine Chance geben...
Wahrhaft teuflisch, das Konzept. Wir können sein, wer wir wollen, bastelns uns Fake-Sixpacks, Supermöpse und extenden unsere Extensions. Wir können uns auch mit jedem überall treffen. Wir generieren Umgebungen,Charaktere und formieren uns in gleichgesinnten Gruppen. Dabei haben die cookiegefüttertn Algorithmen längst die Herrschaft über den freien Willen übernommen, weil sie allen nur noch das zeigen, was sie am wahrscheinlichsten sowieso sehen wollen. Ohne neuen Input stirbt aber nicht nur Nummer Fünf, sondern auch die Individualität. Sicher, so mancher Sauerländer wird die virtuelle Brauerei nur noch Donnerstags verlassen, um die heiße Fleischwurst in der virtuellen Metzgerei nicht zu verpassen. Nur als Beispiel.Aber sonst stimmts schon.
Wir werden gleichgeschaltet wie in der Matrix, nur noch dazu da, Erträge für die Maschinen zu liefern.Und so erhöht sich unsere Abängigkeit proportional zum technischen Fortschritt, während unsere persönlichen Ausgaben steigen, wichtige Grundlagen an Sozialkompetenzen schrumpfen und wertschöpfende Fähigkeiten verkümmern.
Nur eines wächst stetig: der Energiebedarf. Denn während man früher im Regen zur Telefonzelle stapfte um dort breitbeinig über der Pissepfütze des Vorbenutzers balancierend kurz jemanden anzurufen, sind wir heute, übrigens auch die "Fridays for future"-Generation, mit Milliarden von Geräten gleichzeitig online um Energiespartipps herunterzuladen und Fotos von ertrinkenden Eisbären zu sharen.. Dabei wäre die Kühlleistung all der jetzt heißlaufenden Server gut geeinget, einen Teil des Polareises zu regenieren, welches heutzutage ja wegen des Rasierwahnsinns nicht mal mehr vom braunen Bär geschützt wird. (Was nicht sexistisch gemeint ist, die Älteren werden wissen, was ich meine, heutzutage tritt man ja schon eine Anti-Rassismus-Debatte los, wenn man sich beim Bestellen eines Nogger verspricht).
Nun denn. Alle wollen Meta. Alle hassen Greta. (Nur der Sauerländer dreht gar nicht erst am Glücksrad, tauscht keinen Konsonanten und ist mit Mett zufrieden.)
Am Ende wird niemand mehr wissen, wie man Feuer macht, Weizen sät oder einen Bogen baut, wenn der Strom ausgeht. Wie hieß das Ding nochmal ? Eyjafjallajökull? Wir sollten wissen, was alles möglich ist. Karma is a bitch. Das wird spannend. Wirklich ein teuflischer Plan.